J. J. Kokott
Wir haben erst vor Kurzem ein neues und höchst spannendes Kapitel der Geld- und Zinspolitik aufgeschlagen, mit völlig neuen Rollen der beteiligten Akteure. Altbewährtes wurde handstreichartig über Bord geworfen und wir alle einem ökonomischen Experiment mit ungewissem Ausgang unterzogen. Die teils tragischen Umstände, welche zu dieser radikalen geldpolitischen Klimaveränderung geführt haben, sollen in dieser Abhandlung näher beleuchtet werden. Trotz aller Dramatik wird in diesem Buch aber auch der Humor nicht zu kurz kommen, schließlich macht doch gerade dieser vieles erträglicher.
Kaum dass die Erstauflage dieses Buches auf dem Markt erschien, sprang ein winzig kleines Virus von einem Tier zum anderen und schließlich auf den Menschen über und infizierte neben weiten Teilen der Bevölkerung gleichfalls die komplette Weltwirtschaft und Finanzwelt. Diese mikroskopisch kleine RNS-Einheit hat es geschafft, die Makroökonomie auf den Kopf zu stellen und so sahen sich Autor und Illustrator genötigt, bereits nach kurzer Zeit eine überarbeitete Auflage zu erstellen und dem geneigten Leser zu präsentieren. Herausgekommen ist eine immer noch sehr spannende und unterhaltsame Erzählung über Geld und Geldpolitik sowie einzelne Geschichten über nicht minder interessante Randbedingungen rund um das Hauptthema. Nicht zuletzt vermag dieses Buch durch die Verwendung einer einfachen, möglichst breitverständlichen Sprache auch für weniger fachkompetente Leserinnen und Leser eine Wissensbereicherung zu sein.
Dieses Kleine Büchlein versucht, ein wenig Ordnung in das Chaos der Primzahlen zu bringen - denn Ordnung ist bekanntlich das halbe Leben.
Darf man über so eine ernste Sache wie den Klimawandel lachen?
Ja, man darf und vielleicht muss man das sogar. Denn Lachen vertreibt die Angst, wirkt befreiend auf Körper und Geist und macht damit den Weg frei, für gute, konstruktive Lösungen. Und manchmal bildet es sogar Brücken zwischen scheinbar unversöhnlichen Gegnern.
In diesem Buch soll aber nicht nur viel gelacht sondern auch möglichst viel Elementarwissen vermittelt werden. Durch die Berücksichtigung vieler wissenschaftlicher Disziplinen wird quasi eine 360 Grad Rundumsicht auf das Thema angestrebt, die es in dieser Kompaktheit nirgendwo anders zu finden gibt.
Trotz aller Wissenschaft hat der Autor sehr viel Wert auf gute Verständlichkeit gelegt, um ein möglichst breites und auch junges Publikum zu erreichen.
Leseproben
Von Krösus bis Draghi
Wie viel Mensch verträgt das Klima
Über das Wesen von Primzahlen
Von Krösus bis Draghi - Corona Edition
Von Krösus bis Draghi
Kapitel 6 Die Kernschmelze
In der Atomtechnologie bezeichnet man als Kernschmelze einen unfallartigen Prozess in einem Kernreaktor, bei dem die radioaktiven Brennelemente sich unkontrolliert erhitzen und schließlich schmelzen. Es kommt zu einem Kontrollverlust seitens der Betreiber und Radioaktivität tritt aus, wodurch das ganze Kraftwerk kontaminiert und unbrauchbar wird. Damit kann es seinen Zweck der großräumigen Versorgung von Menschen mit Energie nicht mehr erfüllen und ein neues Kraftwerk muss errichtet werden, was viel Geld kostet. Die Analogie dazu in der Fiskalpolitik sieht folgendermaßen aus. Die Gelddruckpressen der Notenbanken laufen heiß. Es kommt zu einem Vertrauensverlust seitens der Bevölkerung in die Geldpolitik und Hyperinflation (unvorstellbar schnelle Geldentwertung) tritt auf, wodurch das ganze Währungssystem kollabiert und unbrauchbar wird. Damit kann es seinen Zweck der großräumigen Versorgung von Menschen mit Zahlungsmitteln nicht mehr erfüllen und ein neues Währungssystem muss eingeführt werden (Währungsreform), was mit großen Vermögensverlusten in der Bevölkerung verbunden ist. Das Risiko der unkontrollierten Kernschmelze in einem Reaktor ist der Grund dafür, weshalb wir uns nach dem GAU (größter anzunehmender Unfall) in Fukushima von der Kernenergie verabschiedet haben. Umso unbegreiflicher ist es, dass wir nun bewusst das Risiko einer finanzpolitischen Kernschmelze eingehen. Die Basis für diese finanzpolitische Kernschmelze ist ein großer Irrtum. Die junge Elite der Finanzökonomen glaubt nämlich inzwischen, dass man allein durch das Drucken von (Papier-) Geld Wohlstand für alle schaffen kann und dass es dabei zu keinerlei negativen Nebenwirkungen kommt. Man nennt dieses Konzept auch die Modern Monetary Theory. Der Irrtum liegt im Ersten Hauptsatz der Thermodynamik begründet und dieser sagt aus, dass es keine Maschine gibt, die Energie beziehungsweise Arbeit aus dem Nichts erschaffen kann, also auch keine Notenpresse! Und was keine Energie erschafft, erzeugt keine Leistung und ohne Leistung gibt es keinen Wohlstand. Dabei ist die Unmöglichkeit eines Perpetuum Mobile bereits vor Jahren von Ökonomen zum Ausdruck gebracht worden, zum Beispiel durch den Nobelpreisträger Milton Friedman mit seiner Feststellung "There's no such thing as a free lunch". Leider hat die junge Garde von Ökonomen diesen alten Grundsatz wohl wieder vergessen, und ein grundlegendes physikalisches Verständnis ist in diesen Kreisen ohnehin nicht vorhanden. Was die Physik zulässt, ist die Bildung von negativer Energie, die den gleichen Betrag wie die scheinbar aus dem Nichts geschaffene positive Energie hat. Zum Beispiel hat Stephen Hawking, der bekannteste Physiker unserer Generation, die Theorie aufgestellt, dass beim Urknall neben der für uns sichtbaren Energie beziehungsweise Masse (gemäß der Einsteinformel E = mc² entsprechen sich Energie und Masse) auch negative Energie beziehungsweise Masse im selben Umfang entstanden sein muss. Zwar wurde diese negative Energie noch nicht entdeckt, jedoch roch die alternative "Urknall aus dem Nichts" Version für Hawking zu sehr nach einem Schöpfer (Gott) und gegen diese Möglichkeit kämpfte der ansonsten geniale Wissenschaftler ein Leben lang an. In der Ökonomie werden solche negativen Energien auch "Blasen" genannt. Von Blasen spricht man immer dann, wenn etwas nicht dem eigentlich gerechtfertigten "inneren Wert" entspricht, also für übertrieben viel Geld gehandelt wird. Eine wesentliche Eigenschaft solcher Blasen ist, dass sie früher oder später platzen und dabei für große volkswirtschaftliche Schäden sorgen. Hierzu gibt es in der Wissenschaft auch wieder eine Analogie. Wenn positive und negative Energien aufeinandertreffen, was sie irgendwann unweigerlich tun, gibt es einen großen Knall und sowohl die positive als auch die negative Energie werden dabei vernichtet. Solche Blasen sind in der Vergangenheit bereits mehrfach nachweislich aufgetreten und teils spektakulär geplatzt. Als die erste gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte wird die sogenannte „Tulpenblase“ angesehen. Anfang des 17. Jahrhunderts stiegen in Holland die Preise für einzelne Tulpenzwiebeln auf den Gegenwert von Reihenhäusern, bevor sie 1637 wieder das Preisniveau von Gurken und Tomaten erreichten. In den 1920-er Jahren brach weltweit das Aktienfieber aus und man nahm an, dass Aktienkurse immer nur nach oben klettern können, was letztlich zum gewagten Kauf von Aktien auf Kredit führte. 1929 kamen jedoch erste Zweifel an diesem ewigen Boom auf und am 24. Oktober 1929 (Black Thursday) brach an der Wall Street (New Yorker Aktienbörse) sogar eine Verkaufspanik unter den Anlegern aus. Der Crash zog sich über mehrere Tage hin und als am 29. Oktober 1929 (Black Tuesday) praktisch alle Investoren gleichzeitig versuchten, ihre Aktien zu verkaufen, war das Kind endgültig in den Brunnen gefallen und eine gewaltige Weltwirtschaftskrise brach aus. Knapp 80 Jahre später - so lang ist offensichtlich die kollektive Gedächtnisspanne in den USA - nahmen wiederum viele Amerikaner an, dass Häuserpreise immer nur nach oben klettern können und kauften Immobilien auf Pump, als ob es kein Morgen gäbe. Es gab aber ein Morgen und der führte in die Weltfinanzkrise von 2008. Dem an Details interessiertem Leser sei an dieser Stelle der Film The Big Short aus dem Jahr 2015 sehr ans Herz gelegt. In den Hauptrollen: Alan Greenspan (damals Vorsitzender der US-Notenbank), die smarten Jungs von Goldmann Sachs, die weniger smarten Brüder Lehman sowie devote Rating Agenturen. In einer Nebenrolle: stupide Germanen. Derzeit gibt es gleich mehrere Blasen am Markt, so zum Beispiel die Kreditblase, die Anleiheblase, die Aktienblase und die Immobilienblase. Und durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken werden diese Blasen von Jahr zu Jahr fetter und fetter.
Wie viel Mensch verträgt das Klima
Kapitel 5 Wirkungsweise von Klimagasen
Das wichtigste Prinzip bei der Wärmeenergieübertragung in unserer Atmosphäre ist die Strahlung. Dazu formulierte Max Karl Ernst Ludwig Planck im Jahr 1900 das nach ihm benannte Strahlungsgesetz. Demnach sendet jeder Körper mit einer Temperatur größer als der absolute Nullpunkt (-273,15 Grad Celsius oder 0,00 Grad Kelvin) elektromagnetische Strahlung ab. Je wärmer ein Körper, desto energiereicher (kurzwelliger) ist seine Strahlung. Wichtig ist noch zu wissen, dass die Strahlung keine Vorzugsrichtung hat, also gleichmäßig nach allen Seiten erfolgt. Die Sonne, angefeuert durch die in ihrem Inneren stattfinde Kernfusion - zwei Wasserstoffkerne verschmelzen bei sehr hoher Temperatur und sehr hohem Druck zu einem Heliumkern und geben dabei eine riesige Menge an Energie frei - ist im Zentrum Millionen von Grad heiß (an der Sonnenoberfläche sind es noch rund 5.500 Grad Celsius) und strahlt überwiegend kurzvellige, sogenannte ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) ab. Die Erde, erhitzt durch die Sonneneinstrahlung und den ca. 5.500 Grad Celsius heißen Metallkern in ihrem Inneren, strahlt hingegen vor allem langwellige, sogenannte infrarote Strahlung (IRStrahlung) gleichmäßig in alle Richtungen ab. Die Wellenlänge mit der jeweils höchsten Intensität liegt bei der IR-Strahlung der Erde um Faktor 30 über der UV-Strahlung der Sonne. Ausgehend von ihren Temperaturen kann man die von der Sonne abgestrahlte kurzwellige Wärmeenergie und die von der Erde abgestrahlte langwellige Wärmeenergie recht einfach berechnen und aus der Differenz eine durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche (ohne Einfluss der Erdatmosphäre) ermitteln. Die so bestimmte Erdtemperatur betrüge -18 Grad Celsius, was für uns Menschen doch recht unangenehm wäre, der Pelzindustrie aber regen Umsatz brächte. Zum Glück für uns und alle natürlichen Pelzträger verfügt unsere Erde jedoch über eine Atmosphäre, welche die sogenannten Klimagase enthällt und dadurch die tatsächliche Erdmitteltemperatur um immerhin 33 Grad Celsius auf überaus angenehme 15 Grad Celsius erhöht. Diese Klimagase gehören zur Gruppe der sogenannten Spurengase, da ihr Anteil in der Atmosphäre insgesamt unter 1 Prozent beträgt (Hauptbestandteile der Atmosphäre sind Stickstoff mit 78 Prozent und Sauerstoff mit 21 Prozent). Die bekanntesten und wichtigsten Vertreter der Klimagase sind Wasserdampf (H2O), Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Schwefelhexafluorid (SF6) und Fluorkohlenwasserstoffe (FSKW). Die Wirkungsweise der Klimagase in der Atmosphäre ist die folgende. Anders als Festkörper reflektieren Gase keine Strahlung, vielmehr absorbieren sie einen Teil der in sie eindringenden Wärmestrahlung und das gelingt ihnen umso besser, je dicker ihre Schicht ist. Je nach Gas werden hierbei bevorzugt bestimmte Wellenlängen (sogenannte Bande) absorbiert während andere Wellenlängen durchgelassen werden. Im Falle von Klimagasen ist es nun so, dass diese bevorzugt Infrarotstrahlung absorbieren und damit Wellenlängen, welche in hohem Maße von der Erdoberfläche ausgesendet werden. Nach einer gewissen Zeit wird die aufgenommene Strahlungsenergie wieder von den Klimagasen als Infrarotstrahlung emittiert, und zwar gleichmäßig in alle Richtungen, womit ein Teil zurück zur Erdoberfläche gelangt und diese zusätzlich erwärmt. Gewisse Bande können von den Klimagasen gar nicht absorbiert werden, was als atmosphärisches Fenster bezeichnet wird. Das ist quasi das Schlupfloch für einen Teil der IR-Strahlung der Erde, welches auch nicht durch eine höhere Gaskonzentration gestopft werden kann. Auf molekularer Ebene betrachtet kommt Gasstrahlung dadurch zustande, dass bei Molekülzusammenstößen die einzelnen Atome eines Moleküls Schwingungen und Rotationen ausführen und dabei elektromagnetische Wellen aussenden, sofern sie über freie elektrische Ladungen (Elektronen) verfügen. Die Moleküle elementarer Gase, wie zum Beispiel Wasserstoff (H2), Sauerstoff (O2), Stickstoff (N2) oder Argon (Ar) sind aus gleichartigen Atomen ohne freie Ladungen (die äußerste Elektronenschale ist voll besetzt) aufgebaut. Sie emittieren und absorbieren infolgedessen auch keine Strahlung. Anders verhält es sich bei den besagten Klimagasen, welche Infrarotstrahlung absorbieren und emittieren können. Neben der Strahlung gibt es bei Gasen noch zwei weitere Formen des Energieaustauschs, welche hier vollständigkeitshalber genannt werden sollen. Eine davon ist die Konvektion (darunter versteht man den Wärmetransport in einer Strömung), bei der „Gaspakete“ mit unterschiedlichem Energieinhalt ihre Plätze tauschen. In unserer Atmosphäre tritt sowohl horizontale Konvektion (durch Winde) als auch vertikale Konvektion (durch Thermik) auf. Schließlich spielt bei der Wärmeenergieübertragung von Gasen noch die Leitung (Wärmefluss innerhalb eines Mediums infolge eines Temperaturunterschiedes) eine gewisse Rolle, auch wenn sie bei Gasen sehr viel weniger ausgeprägt ist als bei Festkörpern (insbesondere Metallen und Diamanten) oder Flüssigkeiten. Wichtig für das Verständnis der Wärmeübertragung ist noch der 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Dieser besagt, dass in einem geschlossenen System die Wärmepartikel sich so lange von warm nach kalt bewegen, bis sich im gesamten System eine einheitliche Temperatur eingestellt hat. Die treibende Kraft dahinter ist die von der Natur angestrebte Verringerung der sogenannten Entropie (fundamentale thermodynamische Zustandsgröße mit der Einheit Joule pro Kelvin). Eine Interpretation der Entropie ist, dass die Natur immer bestrebt ist, Ordnung (zum Beispiel warm oben und kalt unten) in Unordnung (überall gleiche Temperatur) umzuwandeln. Das Entropiegesetz ist ein Naturgesetz vergleichbar mit den Gesetzen der Schwerkraft (Äpfel fallen immer nach Unten), der elektrischen Kraft (Elektronen bewegen sich immer vom Minuspol zum Pluspol) oder der magnetischen Kraft (Kompassnadeln zeigen immer nach Norden). Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik gilt übrigens nicht nur für Wärme sondern auch für Materie im allgemeinen. Das kann man sich am besten wie folgt veranschaulichen: In einem Kinderzimmer (abgeschlossener Raum) befinden sich im Ausgangszustand alle saubern Kleidungsstücke im Kleiderschrank und alle schmutzigen im Wäschekorb. Mit der Zeit sorgt die Entropie dafür, dass sich immer weniger Kleidungsstücke im Schrank und im Wäschekorb befinden und am Ende dieses Prozesses sind alle Kleidungsstücke (egal ob sauber oder schmutzig) im gesamten Kinderzimmer gleichverteilt. Dieser Endzustand kann erst wieder durch Arbeit/Energie von Außerhalb des geschlossenen Systems (Eltern) in den Ausgangszustand versetzt werden - woraufhin der oben beschriebene natürliche Prozess wieder von vorne beginnt. In letzter Zeit rückt neben dem Kohlendioxid immer mehr auch Methan als klimawirksames Gas in den Fokus der Aufmerksamkeit. Jedoch ist hier zu sagen, dass die Konzentration von Methan weniger als 2 Teilchen auf 1 Million Luftteilchen (2 ppm) ausmacht während sie für Kohlendioxid bei immerhin über 400 Teilchen liegt (400 ppm). Selbst wenn man also davon ausgeht, dass die Wirksamkeit von Methan 20 bis 30-mal stärker ist als die von Kohlendioxid, so kommt sie doch an den Einfluss von CO2 bei Weitem nicht heran. Auch hält sich ein produziertes Kohlendioxid Teilchen etwa 10-mal länger in der Atmosphäre auf als das bei CH4 der Fall ist (100 Jahre zu 10 Jahren). Dennoch gibt es Menschen, die sich auf Methan als Klimaschädling fokussieren. So forscht zum Beispiel der US-Amerikaner Ermias Kebreab seit vielen Jahren auf dem Gebiet des Rinderfurzens und wie man dieses klimatechnisch optimieren kann. Durch die Zugabe bestimmter Algen ins Tierfutter glaubt er inzwischen ein Mittel gefunden zu haben, um die Kuh wieder vom Eis zu holen. Für viele andere gibt es nur einen Ausweg aus der Methan-Krise: den Veggie Burger. Kommen wir aber wieder zurück zum Kohlendioxid und der Frage, wieso es eigentlich in der gesamten Atmosphäre vorhanden ist? Schließlich ist ja CO2 ungefähr 50 Prozent schwerer beziehungsweise dichter als Luft (O2 und N2) und wäre somit nur in Bodennähe zu erwarten. Nun, wenn die Luft eine stehende Masse wäre, würden die schweren Kohlendioxid Moleküle tatsächlich alle gemütlich nach unten sinken, den Sauerstoff in Bodennähe verdrängen und wir könnten viele Regionen der Erde nur mit Sauerstoffmasken betreten. Zum Glück jedoch bewegt sich die Luft permanent und es gibt Wind und andere Turbulenzen. Warme Luft erwärmt sich am Boden und steigt auf. Die CO2-Teilchen in der Luft haben deshalb überhaupt keine Zeit, sich langsam abzusetzen und am Erdboden anzureichern, vielmehr werden sie ständig aufgewirbelt und so über die gesamte Atmosphäre verteilt. Das ist auch schon oft gemessen worden, und das Ergebnis besagt, dass der Anteil der Kohlendioxidmoleküle in der Luft bis in eine Höhe von fast 100 Kilometern nahezu konstant ist. Die Absorption und Emission der IR-Strahlung der Erde durch CO2 erfolgt also nahezu in der gesamten Atmosphäre und nicht nur in einem bestimmten Bereich. Das sollte man sich immer vor Augen halten, auch wenn in den allermeisten Illustrationen (so auch hier) eine Schicht irgendwo oben im Himmel dazu hervorgehoben wird.
Über das Wesen von Primzahlen
Kapitel 1 Was sind Primzahlen?
Primzahlen sind natürliche, von 1 verschiedene Zahlen, die keine Teiler außer 1 und sich selbst haben. Weiterhin gibt es sogenannte Primzahlzwillinge, das sind Primzahlen welche die Differenz zwei haben, also zum Beispiel 5 & 7, 11 & 13, 17 & 19, 29 &31 41 & 43, usw. Daneben gibt es einen einzigen Primzahldrilling, nämlich 3, 5 & 7 sowie Primzahlvierlinge, das sind zwei Primzahlzwillinge, die nur vier Zahlen auseinander liegen, also zum Beispiel 11 & 13, 17 & 19 oder 101 &103, 107 & 109. Außerdem kennen wir heute einige außergewöhnliche Primzahlen, so zum Beispiel die nach einem im frühen 17. Jahrhundert lebendem schweizer Mönch benannten Mersenne-Zahlen, Sophie-Germain-Primzahlen oder auch Fermatsche Primzahlen. Der an Details interessierte Leser sei an dieser Stelle auf die überaus reichlich vorhandene Literatur zu diesen speziellen Primzahlen verwiesen. Die außergewöhnlichste Primzahl von allen ist aber die 73 - wie inzwischen wohl nicht nur den Fans der US-amerikanischen Sitcom "The Big Bang Theory" bekannt sein sollte. Bei der 73 handelt es sich um eine umkehrbare Primzahl (auch Mirpzahl genannt), denn die Spiegelzahl der 73 ist die 37, ebenso eine Primzahl. Darüber hinaus ist das Produkt aus 7 und 3 die 21 - und tatsächlich ist 73 die 21. Primzahl in der Primzahlen Reihenfolge, und raten Sie mal, welches die 12. Primzahl ist – natürlich die 37! Das ist aber noch nicht alles: Wenn wir uns die 73 in Binärdarstellung angucken, ergibt sich die Zahl 1001001. Das ist ein Palindrom, denn die Zahl bleibt gleich, auch wenn man sie rückwärts liest. Dasselbe gilt im Oktalsystem in der die 73 als 111 dargestellt wird. Es gibt keine andere (bisher bekannte) Primzahl, die auch nur ansatzweise ebenfalls all diese Bedingungen erfüllen kann.
Von Krösus bis Draghi - Corona Edition
Kapitel 15 Griechischer Wein
Wenn es um die Geldpolitik und Notenbanken geht, dürfen Verschwörungstheorien nicht fehlen! Wir haben uns bis zum Ende des Buches davor gedrückt, aber nun geht es einfach nicht anders. Stellvertretend wollen wir hier eine solche vorstellen, welche von Yanis Varoufakis, dem ehemaligen griechischen Finanzminister, in Teilen mitentwickelt wurde und von der griechischen Finanzkrise handelt. Damit ist die Griechenland Krise vor rund 10 Jahren recht schnell erklärt. Man muss nur verstanden haben, dass es bei der Rettung Griechenlands nicht um die Rettung Griechenlands ging. Vielmehr mussten vornehmlich französische und deutsche Geschäfts-banken, die damals den Großteil der griechischen Euro- Staatsanleihen in ihren Büchern hatten, vor dem Kollaps gerettet werden. Aus diesem Grund waren bereits die ersten Hilfsgelder so terminiert, dass diese Banken genug Zeit hatten, um sich von ihren toxischen Anleihen ohne größere Verluste zu trennen oder diese von den Regierungen "sozialisieren" (eine schicke Umschreibung für das zu Kasse bitten von Steuerzahlern) zu lassen. Als Kollateralschäden dieser Rettungsmission sind vor allem die hohen finanziellen Opfer der griechischen Wirtschaft und Zivilbevölkerung zu nennen, welche bis heute unter den rigiden Auflagen ihrer „Retter“ leiden. Wie Adam und Eva vor Tausenden von Jahren begingen damals Nicolas Sarkozy und Angela Merkel den ersten Sündenfall der noch jungen Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Sie verstießen gemeinsam und wissentlich gegen die vertraglich fixierte No-Bailout-Klausel, welche die Haftung der Europäischen Union sowie aller Mitgliedstaaten für Verbindlichkeiten einzelner Mitgliedstaaten ausschließt (Artikel 125 AEU-Vertrag). Sozialpolitisch und ökonomisch hätte ein temporärer Austritt Griechenlands aus der Euro Gruppe, um sich in einer weichen Währung und ohne größere soziale Härten für die Bevölkerung konsolidieren zu können, mehr Sinn gemacht - sagte damals jedenfalls Hans Werner Sinn, der ehemalige Chef des Münchner ifo Instituts, dazu. Das aber hätte französische und deutsche Banken in den Ruin getrieben. Praktischerweise war mit Jean-Claude Trichet damals ein Franzose Chef der Europäischen Zentralbank und der flankierte willfährig die von Sarkozy und Merkel beschlossenen Maßnahmen. Somit folgte Sünde Nr. 1 (Bailout) prompt Sünde Nr. 2, und die EZB gab erstmalig ihre Unabhängigkeit auf und wurde zum Werkzeug der Politik. Ab da ging vieles nach dem Motto „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich völlig ungeniert“. Hätte man den Griechen und den europäischen Steuerzahlern hinsichtlich der wahren Motive damals nicht reinen Wein einschenken sollen oder gar müssen? Einer, der es wissen müsste, hat sich überraschend offen dazu geäußert, wenn auch aus einem anderen Anlass: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt“, sagte einst Egon Bahr, ehemaliger SPD-Politiker und ausgebuffter Geheimdiplomat. Womöglich denken Sie jetzt, es könnte viel Wahres hinter dieser Verschwörungstheorie stecken. Nun, wer weiß das schon…
Pressestimmen
Peter Steger über "Von Krösus bis Draghi"
Nichts weniger als eine humorvolle Auseinandersetzung mit der Geldpolitik verspricht J. J. Kokott in seinem soeben bei Twentysix erschienenem Handbuch, das auf knapp 80 Seiten - man möchte fast sagen für den schmalen Geldbeutel - ebenso originell wie unterhaltsam-lehrreich erklärt, wie Kapitalismus funktionieren und scheitern kann. Der Autor, im Brotberuf Ingenieur bei einem in Erlangen ansässigen Großkonzern, der mit einem "S" beginnt und mit einem "s" endet, zeigt sich ausgesprochen firm in allen ökonomischen und pekuniären Streitfragen und hat in Frederik Jurk einen kongenialen Zeichner an der Hand. Bevor Sie sich entscheiden, das Buch mit der ISBN-Nummer 9783740764203 zu erwerben - was Sie nicht bereuen würden! - , hier noch zwei Leseproben:
"Übrigens (...) gibt es auch unter arbeitspsychologischen Aspekten Unterschiede zwischen den beiden Systemen. So ist eine typische Krankheit im Kapitalismus das Burn-out (zu Tode schuften) und im Kommunismus das Bore-out (zu Tode langweilen)."
"Beim Freihandel tut jede Volkswirtschaft das, was sie am besten kann, und das zum Wohle aller. Außerdem ist der Freihandel die allerbeste Versicherung gegen Krieg, da der freie Austausch von Ware nur in Friedenszeiten funktioniert!"
Auch wenn der autodidaktische Analyst, der ehrenamtlich seit Jahren erfolgreich Jugendfußballtuniere zwischen den Partnerstädten Erlangens organisiert und auf dem Bild in den Katakomben von Stoke City zu sehen ist, damit keine Pax aeterna versprechen kann, macht die Lektüre doch erhellenden Spaß. Da lohnt es denn gar nicht erst, vom Preis zu sprechen...
Peter Steger über "Wieviel Mensch verträgt das Klima?"
Joachim Kokott hat es - im bewährten Zusammenspiel mit seinem Illustrator, Ulf K. - wieder getan. Nach dem mit ebensoviel Sachverstand wie Humor ausgezeichneten und hier bereits besprochenen Erstling "Von Krösus bis Draghi" über Ursachen und Folgen der Finanzpolitik für alle, die es verstehen wollen, legt der im Hauptberuf als Ingenieur bei einem Erlanger Weltkonzert tätige Sachbuch-Autodidakt nun, wieder im Twentysix Verlag erschienen, die heitere Auseinandersetzung "Wieviel Mensch verträgt das Klima?" vor. Um es gleich mit den Worten des Verfassers vorwegzunehmen: "Auch dieses Buch vermag keine finale Antwort auf diese Frage zu liefern, allerdings wollen wir uns weitestmöglich dieser Wahrheit annähern und strikt zwischen heute bekanntem Wissen, beziehungsweise den bis heute gemachten Beobachtungen und Zukunftsprognosen, die nun mal per se mit einer gewissen Ungewißheit versehen sind, trennen." Dieser Selbstverpflichtung bleibt der auch im Jugendfußball ehrenamtlich tätige Welterklärer treu und hält es weder mit den tumben Klimaleugnern noch mit den bierernsten Eiferern auf der Gegenseite. Worum es Joachim Kokott geht, ist die Abwägung und Gewichtung von Argumenten auf der Basis von wissenschaftlich gesicherten Fakten auf der gegenwärtigen Höhe der Forschung und Analyse, nicht ohne Seitenhiebe auf selbsternannte Fachleute wie Harald Lesch. Apropos Aktualität. Auf den knapp 180 luftig-aufgelockerten und auch für das möglicherweise rasch ermüdende Leserauge ansprechend gestalten Seiten findet sich auch noch Platz für einen Exkurs in Gegenwart und mutmaßlich Zukunft des Corona-Virus. Kurzum - man liest ja nicht gerne längere Rezensionen: Es handelt sich bei dem Corpus delicti um eine Publikation, die gelesen haben sollte, wer sich eine eigene Meinung zum Thema bilden und nach dem klugen Motto von Angela Merkel handeln will: "Wenn Aufregung helfen würde, würde ich mich aufregen."
P.S.: Das Buch ist Greta, der Göttlichen, gewidmet und zu finden unter der ISBN: 9783740765699. Gerüchte, wonach der Autor den Erlös für eine Übersetzung ins Schwedische einsetzen will, kann der Rezensent nicht bestätigen. Siehe auch: https://is.gd/VhBCiB